Unser Bürgermeister wird nicht müde, den Vorentwurf des Flächennutzungsplanes zu loben. Diesmal im Grußwort des Bürgermeisters an den Immobilienmarktbericht der Knigge Immobilien: „Neue Wohngebiete werden geschaffen, bezahlbarer Wohnraum wird ermöglicht……“.

Nun fragt man sich erst einmal, warum ein 12 seitiger Marktbericht mit mehr Bildern als Fakten ein Grußwort des Bürgermeisters verdient hat, aber Herr Urbach wird schon seine Gründe haben.

Es wäre nur hilfreich gewesen, wenn Herr Urbach nicht nur den Blick auf Bergisch Gladbach gerichtet hätte sondern auch auf den Großraum Köln. Denn hier werden die Immobilienpreise entschieden und nicht in Bergisch Gladbach.

 

Es ist keine 4 Wochen her, da wurde der Marktreport 2017 der Kreissparkasse Köln vorgestellt („Köln bebt, Bergisch Gladbach wackelt“).

Hier heißt es klar: „Vielmehr bleiben das niedrige Zinsniveau, die fehlende Verfügbarkeit alternativer Anlagen (sogar alternativer Immobilienanlagen) und die zunehmende stärkere Gewichtung der Wertstabilität eines Immobilieninvestments rational nachvollziehbare Preistreiber.“

 

Egal ob Kaufpreis für Eigenheim oder Eigentumswohnung oder Mietpreise: Köln (und weiter südlich Bonn) stellt das Zentrum dar, in dessen Bereich die höchsten Preise bestehen. Mit zunehmender Entfernung von Köln sinken die Preise. Und in Bergisch Gladbach sind im Vergleich die Preise eher noch moderat: „Im direkten Vergleich der Top-Standorte des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie des im Westen von Köln gelegenen Rhein-Erft-Kreises fällt auf, dass die Preise für Bestandseigentumswohnungen in Hürth, Pulheim, Brühl oder Frechen etwa 200 Euro/m² höher liegen als in Bergisch Gladbach oder Leichlingen.“

 

 

 

Durch Neuausweisungen von Wohnbauland in Bergisch Gladbach alleine wird sich das Preisniveau niemals senken lassen. Dies wird erst der Fall sein, wenn bei sinkender Wohnqualität und zunehmenden Problemen im Bereich der Verkehrssituation das Interesse abnimmt, in Bergisch Gladbach wohnen zu wollen. Das darf aber nicht Ziel der Politik in Bergisch Gladbach sein.

Zum Glück entscheidet der Stadtrat und nicht der Bürgermeister über den Vorentwurf des Flächennutzungsplanes. So können wir hoffen, dass die Pläne für die massive Neuausweisung von Wohnbauland noch gestoppt werden.