Stellungnahme der BI Schildgen zu den Vorschlägen der Verwaltung zum Entwurf des FNP:

1. Das Mengengerüst der Neuausweisung für Wohnbauland in Bergisch Gladbach ist weiter zu groß.

Dies hat zwei Hauptgründe:

a) Die Verwaltung geht von einem zu großen Bevölkerungszuwachs in Bergisch Gladbach aus. Es ist Aufgabe des Stadtrates, die Entwicklung der Stadt aktiv zu gestalten. Dies wird überhaupt nicht berücksichtigt. Die Verwaltung geht von einem Bevölkerungswachstum von 5000 bis 9000 zusätzlichen Bewohnern aus. Die BI Schildgen fordert ein Wachstumsziel von maximal 4500. Bei einem stärkeren Anstieg der Einwohnerzahl würde die Lebensqualität der Bürger durch eine Zunahme der Verkehrsprobleme und eine Zerstörung wichtiger Grünflächen verschlechtert.

b) Es wird weiter von einem hohen Ersatzbedarf ausgegangen. Ersatzbedarf beschreibt den Bedarf, der durch Abriss oder Zweckentfremdung von Wohneinheiten entsteht. Für den Ersatzbedarf werden 2200 Wohneinheiten im Bereich neuer Wohngebiete geplant. Das entspricht etwa 55 Hektar Wohnbauland.
Hier wird so getan, als ob auf dem Grundstück der abgerissenen Häuser Brachflächen verbleiben.
In der Regel erfolgt nach Abriss einer Immobilie in Bergisch Gladbach aber ein Neubau, oft mit einer höheren Anzahl von Wohneinheiten.

Entsprechend steht etwa bei der Anleitung zur Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfsnachweise im Rahmen des Genehmigungsverfahrens des Landes Baden Württemberg: “Nachdem großflächiger Abriss von Wohnungen seit längerem nicht mehr gängige Praxis ist, dürfte ein entsprechender Ersatzbedarf regelmäßig nicht mehr vorkommen.”

 

2. Das Mengengerüst der Neuausweisung für Wohnbauland in Bergisch Gladbach Nord (Schildgen, Katterbach und Nussbaum) wurde deutlich verkleinert, ist aber weiter zu groß.

Parallel zur  Vorstellung der Vorschläge der Verwaltung für den FNP wurden die Ergebnisse der Verkehrsnetzanalyse vorgestellt. Hier zeigt sich eine Überlastung vieler Straßen, die Kempener Straße ist in Stoßzeiten bereits jetzt zu 90 bis 100 Prozent ausgelastet.

Die neuen Pläne sehen 25 Hektar neues Wohnbauland in Bergisch Gladbach Nord vor. Dazu kommen noch zusätzliche Wohneinheiten durch eine zunehmende Verdichtung der bestehenden Wohnflächen. Selbst wenn die durchschnittliche Dichte von 40 Wohneinheiten pro Hektar nicht erreicht wird muss mit bis zu 1000 zusätzlichen WE mit ca. 2000 neuen Bewohnern gerechnet werden. Das würde zu 6000 zusätzlichen Fahrten führen. Das Verkehrschaos wäre vorprogrammiert.

Hier ist eine weitere Verkleinerung der Flächen notwendig.

 

3. Das Potenzial Sc 16a in Schildgen wurde beibehalten. Sc 16b wurde verkleinert und für Sc 16c wird keine Bebauung mehr geplant.

Das ist zumindest ein Teilerfolg. Doch weiter gilt: es werden sehr schutzwürdige Böden zerstört, Kaltluftentstehungsgebiete versiegelt und die Verkehrsproblematik auf den anliegenden Straßen wird deutlich zunehmen.

 

Hier werden wir uns für eine weitere Reduzierung der Flächen einsetzen.