Das erste Argument, das fast jedem in Schildgen gegen den Vorentwurf einfällt, ist die Verkehrssituation.

Der Verkehr in Schildgen erreicht bereits jetzt in Stosszeiten seine Belastungsgrenze.

Jeder, der hier täglich unterwegs ist, kann das bestätigen.

Dies ist aber nicht nur der subjektive Eindruck der Anwohner, sondern wird durch objektive Messungen bestätigt:

Mobilitätskonzept 2016:

Der Kfz-Verkehr in Bergisch Gladbach ist, wie bereits in Kapitel 2 herausgearbeitet, insbesondere durch die starke Belastung der Hauptachsen zwischen den drei großen Ortsteilen und in Richtung Paffrath/Schildgen geprägt. Bedingt durch die Struktur der Wohn- und Gewerbegebiete sowie die Lage im Raum zwischen den Bundesautobahnen 1, 3 und 4 ist das Verkehrsaufkommen insbesondere in der Hauptverkehrszeit außerordentlich hoch. In diesen Zeiten stößt das Netz an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit.

 

 

 

Vorentwurf Flächennutzungsplan 2016:

"Aufgrund der Planung ist für folgende Straßen eine Belastung zu erwarten:

 

• ein Abschnitt der L 101 in Schildgen,

 

• die L 288 im Bereich Paffrath ..."

 

Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK 2030 – Endbericht, Seite 10: „Bergisch Gladbach weist starke Verkehrsbelastungen auf den Hauptstraßen auf. Die Menschen in Bergisch Gladbach zeigen eine überdurchschnittlich hohe Pkw-Besitzquote. Das Straßennetz kann aufgrund der Stadtstruktur kaum noch ausgebaut oder ergänzt werden.“

 

 

 

 Mobilitätskonzept 2016:

Ein zentrales Ergebnis der Bestandsaufnahme war die Bestätigung des subjektiven Eindrucks einer hohen Auslastung und teilweisen Überlastung der Verkehrsnetze und hier insbesondere des Hauptstraßennetzes."


Die Neuausweisung von Wohnbauland in Schildgen, Katterbach und Nussbaum wird für  bis zu 1400 Wohneinheiten geplant. Das würde ca 2800 neuen Einwohnern entsprechen.

Pro Einwohner rechnet man mit 3 Fahrten pro Tag, von denen die meisten mit dem PKW zurückgelegt werden.

Die jetzt schon besonders belasteten Straßen L288 (Kempener Straße) und L101 (Alternberger-Dom-Straße) wären durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen überlastet.

 

 

 

 

__   geplante Baugebiete

 

 

 

 

 

 

Bereits jetzt besteht für viele Straßen eine erhebliche Lärmbelästigung.

__ Lden / db (A) >70 bis >75

__ Lden / db (A) >60 bis 70

__ Lden / db (A) >55 bis <60

 

 

Das Umweltbundesamt hat folgende Empfehlungen ausgesprochen:

Es werden als kurzfristiges Handlungsziel zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdungen als Auslösewerte Immissionspegel von Lden=65 dB(A) und Lnight=55 dB(A) vorgeschlagen.

Als mittelfristiges Umwelthandlungsziel zur Minderung erheblicher Belästigung schlägt das UBA Auslösekriterien von 60/50 dB(A) und als langfristiges Handlungsziel von 55/45 dB(A) vor.

 

 

 

 

 

 

 

Zusätzliche Lärmbelästigung durch Anwohner der geplanten neuen Wohngebiete

__ Lden / db (A) >70 bis >75

__ Lden / db (A) >60 bis 70

__ Lden / db (A) >55 bis <60

__ zusätzliche Lärmbelstung durch neue Wohngebiete

Der FNP selber gibt an, dass im Durchschnitt pro Bewohner 3 Fahrten pro Tag anfallen (inclusive Paketdienste ect.).

Das würde für uns in Schildgen bedeuten: 8580 Fahrten pro Tag mehr auf unseren Schildgener Straßen! (für die Gesamtstadt: 28.500 Fahrten pro Tag mehr)

 

Nicht nur auf der Altenberger-Dom-Straße, sondern insbesondere auch für die ortsüblichen „Stau-Umgehungswege“ in Schildgen ( v.a. Hoppersheider Weg, Nittumer Weg, Voiswinkeler Straße) würde sich die Situation noch deutlich weiter verschlechtern.